Kultur
Wiener Schnitzel in Urwald? Bananenstrudel? Wie eine Zeitreise kommt es einem vor, wenn man in der uralten Holz-Hütte von Herrn Müller sitzt und seinen Geschichten lauscht. I Jahre 1857 machten sich etwa 300 Preußen und Tiroler unter der Führung des Pfarrers José Egg auf, um in Peru Ihr Glück zu finden. Nur 150 Menschen kamen im Tal Pozuzo an und gründeten dort die gleichnamige Siedlung. Erst 1975 wurde die Strassenpiste nach Pozuzo gebaut. In der Abgeschiedenheit hat sich die Bevölkerung zahlreiche Traditionen bewahrt. So sprechen einige Leute – wie z.B. auch unsere Führer Ludwing und Georg – den ältesten noch gesprochen deutschen Dialekt weltweit, was Pozuzo immer wieder zum Studienziel von Sprachforschern macht. Und… ja – es gibt hervorragende Wiener Schnitzel in Pozuzo.
Wer die Ursprünglichkeit der Europäischen Wurzeln sucht, sollte von Pozuzo aus die umliegenden Einsiedlerhöfe besuchen. Zugegeben, dies ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Zu Fuß oder mit dem Maultier geht es die steilen Hänge der Anden hinauf. Manche Höfe sind mehr als einen Tagesmarsch entfernt. Doch die Gastfreundschaft und das hautnahe Erleben der Geschichte entlohnen die Mühe. Gerne unterstützen wir Wissenschaftler oder interessierte Reisende bei ihrem Vorhaben.